Groß- und Kleinschreibung: Kleinschreibung (R7 - R9)

Aus Ortho&Graf-Schulversion
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GKS
Schnellzugriff auf den Regelungsbereich: Überblick Groß- und Kleinschreibung • Großschreibung am Text- und Satzanfang: R1 - R3 • Großschreibung im Satzinneren: R4 - R6 • Kleinschreibung: R7 - R9



Regeln für die Kleinschreibung

R7: Kleinschreibung von Verben, Adjektiven, Zahlwörtern, Artikeln, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien

Regel.png R7
Klein schreibt man Verben, Adjektive, Zahlwörter, Artikel, Pronomen (mit Ausnahme der Anredepronomen, vgl. R6), Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien.

Ausnahmen von der Regel: Wenn Wörter der genannten Wortarten als Nominalisierungen verwendet sind (vgl. R5) oder wenn sie am Anfang von Sätzen, Überschriften, Titeln, Anrede- oder Grußformeln stehen (vgl. R1 - R3), schreibt man sie groß.


R8: Kleinschreibung von Wörtern, die wie Nomen aussehen, aber keine sind

Regel.png R8
Klein schreibt man Wörter, die wie Nomen aussehen, aber keine sind.

Zu einigen Nomen gibt es gleichlautende Wörter, die anderen Wortarten angehören und daher kleingeschrieben werden. Ob ein Nomen vorliegt oder nicht, lässt sich durch die Erweiterungsprobe mit Begleitwort und/oder Adjektiv ermitteln.
Beispiele sind:

  • Präpositionen, die formgleich als Nomen vorkommen: dank, trotz, wegen, laut, kraft, mangels, angesichts, mittels, abseits
Gestern konnten wir dank des schönen Wetters im T-Shirt spazieren gehen.
→ Das Wort „dank“ lässt sich in diesem Satz weder mit einem Adjektivattribut noch mit einem Artikel oder Pronomen verbinden. Es handelt sich nicht um ein Nomen, sondern um eine Präposition. Präpositionen werden klein geschrieben.
Ich bin dir zu Dank verpflichtet.Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet.
→ Das Wort „Dank“ lässt sich in diesem Satz mit einem Adjektivattribut verbinden. Es handelt sich hier daher nicht um eine Präposition, sondern um ein Nomen. Nomen werden großgeschrieben.
  • Adverbien, die wie deklinierte Formen von Nomen aussehen: abends/spätabends, anfangs, donnerstags, morgens/frühmorgens, …
Wir gingen morgens immer joggen.
→ Das Wort „morgens“ lässt sich in diesem Satz nicht mit einem Adjektivattribut verbinden. Es handelt sich um ein Adverb. Adverbien werden klein geschrieben.
Die Heldin des Morgens war Laura-Marie, die frische Brötchen mitgebracht hatte.Die Heldin des frühen Morgens war Laura-Marie, die frische Brötchen mitgebracht hatte.
→ Das Wort „Morgens“ steht mit einem bestimmten Artikel und lässt sich mit einem Adjektivattribut verbinden. Es handelt sich daher nicht um ein Adverb, sondern um ein Nomen. Nomen werden großgeschrieben.


R9: Kleinschreibung der Superlativformen von Adjektiven – auch dann, wenn sie durch am eingeleitet werden

Regel.png R9
Klein schreibt man Superlativformen von Adjektiven – auch dann, wenn sie durch am eingeleitet werden.
Sarahs Kleid ist am schönsten.
Peters Donuts schmeckten am besten.

Superlativformen von Adjektiven mit am, nach denen mit „wie?“ gefragt werden kann, schreibt man klein, obwohl ihnen die Präposition-Artikel-Verschmelzung am vorausgeht. Das kann man wie folgt testen:

  • Zwischen am und der Superlativform lässt sich kein Adjektivattribut einsetzen:
Sarahs Kleid ist am schönsten.
→ Zwischen der Präposition-Artikel-Verschmelzung „am“ und der Superlativform „schönsten“ lässt sich kein Adjektivattribut einsetzen. Daher wird das Wort „schönsten“ klein geschrieben.
  • Die Verbindung aus am + Superlativ lässt sich nur als Ganze erfragen. Es handelt sich daher um eine zweiteilige Wortform eines Adjektivs. In diesem Fall ist am kein Begleiter, sondern fester Bestandteil der Verbindung:
Peters Donuts schmeckten am besten.
→ Die Verbindung „am besten“ lässt sich nur als Ganze erfragen: Wie schmeckten Peters Donuts? Daher handelt es sich um eine zweiteilige Form des Adjektivs „schön“, die klein geschrieben wird.