Aktuelle Version vom 27. Juli 2018, 11:43 Uhr
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Der Regelungsbereich im Überblick: § 107 (Grundregel) • § 108 (Trennung zusammengesetzter und präfigierter Wörter) • § 109 - § 112 (Trennung mehrsilbiger einfacher und suffigierter Wörter) • § 113 (Besondere Fälle) |
Vorbemerkung
Die Worttrennung am Zeilenende dient dazu, den vorhandenen Platz bei einem geschriebenen Text optimal zu nutzen. Getrennt werden können nur mehrsilbige Wörter.
Grundregel (§ 107)
§ 107 |
Mehrsilbige Wörter kann man am Ende einer Zeile trennen. Dabei stimmen die Grenzen der Silben, in die man die geschriebenen Wörter bei langsamem Vorlesen zerlegen kann, gewöhnlich mit den Trennstellen überein. |
Beispiele: |
Bau-er, Ei-er, steu-ern, na-iv, Mu-se-um, in-di-vi-du-ell; eu-ro-pä-i-sche, Ru-i-ne, na-ti-o-nal, Fa-mi-li-en; Haus-tür, Be-fund, ehr-lich |
E1: |
Einzelne Vokalbuchstaben am Wortanfang oder -ende werden nicht abgetrennt, auch nicht bei Komposita, zum Beispiel: Abend, Kleie, Ju-li-abend, Bio-müll |
E2: |
Irreführende Trennungen bzw. Trennungen, die beim Lesen die Sinnerfassung stören, sollten vermieden werden, zum Beispiel:
- An-alphabet (nicht: Anal-phabet),
- Sprech-erziehung (nicht: Sprecher-ziehung),
- Ur-instinkt (nicht: Urin-stinkt)
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Trennung zusammengesetzter und präfigierter Wörter (§ 108)
§ 108 |
Zusammensetzungen und Wörter mit Präfix trennt man zwischen den einzelnen Bestandteilen. |
Beispiele: |
Heim-weg, Schul-hof, Week-end; Ent-wurf, Er-trag, Ver-lust, voll-enden, Dia-gramm, Re-print, syn-chron, Pro-gramm, At-traktion, kom-plett, In-stanz |
Trennung mehrsilbiger einfacher und suffigierter Wörter (§ 109 - § 112)
Bei der Trennung mehrsilbiger einfacher und suffigierter Wörter treten folgende Fälle auf:
- es steht kein Konsonantenbuchstabe an der Silbengrenze: Bauer, Eier, Pleuel (siehe § 109)
- es stehen ein oder mehrere Konsonantenbuchstaben an der Silbengrenze: Liebe, Heimat, eigen; atmen, Berge, knusprig (siehe § 110 bis § 112)
§ 109 |
Zwischen Vokalbuchstaben, die zu verschiedenen Silben gehören, kann getrennt werden. |
Beispiele: |
Bau-er, Ei-er, europä-ische, Famili-en, Foli-en, freu-en, individu-ell, Knäu-el, klei-ig, Lai-en, Mani-en, Muse-um, na-iv, nati-onal, re-ell, Ru-ine, Spi-on, steu-ern |
§ 110 |
Steht in einfachen oder suffigierten Wörtern zwischen Vokalbuchstaben ein einzelner Konsonantenbuchstabe, so kommt er bei der Trennung auf die neue Zeile. Stehen mehrere Konsonantenbuchstaben dazwischen, so kommt nur der letzte auf die neue Zeile. |
Beispiele: |
- Au-ge, Bre-zel, He-xe, bei-ßen, Rei-he;
- Trai-ning, trau-rig, nei-disch, Hei-mat;
- El-tern, Gar-be, Hop-fen, ros-ten, Wüs-te, leug-nen, sin-gen, sin-ken, sit-zen, Städ-te; Bag-ger, Wel-le, Kom-ma, ren-nen, Pap-pe, müs-sen, beis-sen (wenn ss statt ß, vgl. § 25 E2 und E3), Drit-tel;
- zän-kisch, Ach-tel, Rech-ner, ber-gig, wid-rig, eif-rig, Ar-mut, freund-lich, sechs-te;
- imp-fen, Karp-fen, dunk-le;
- knusp-rig, Kanz-ler
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§ 111 |
Stehen Buchstabenverbindungen wie ch, sch; ph, rh, sh oder th für einen Konsonanten, so trennt man sie nicht. Dasselbe gilt für ck. |
Beispiele: |
la-chen, wa-schen, Deut-sche; Sa-phir, Myr-rhe, Fa-shion, Zi-ther; bli-cken, Zu-cker |
§ 112 |
In Fremdwörtern können die Verbindungen aus Buchstaben für einen Konsonanten + l, n oder r entweder entsprechend § 110 getrennt werden, oder sie kommen ungetrennt auf die neue Zeile. |
Beispiele: |
nob-le/no-ble, Zyk-lus/Zy-klus, Mag-net/Ma-gnet, Feb-ruar/Fe-bruar, Hyd-rant/Hy-drant, Arth-ritis/Ar-thritis |
Besondere Fälle (§ 113)
§ 113 |
Wörter, die sprachhistorisch oder von der Herkunftssprache her gesehen Zusammensetzungen oder Präfigierungen sind, aber nicht mehr als solche empfunden oder erkannt werden, kann man entweder nach § 108 oder nach § 109 bis § 112 trennen. |
Beispiele: |
- hin-auf/hi-nauf, her-an/he-ran, dar-um/da-rum, war-um/wa-rum;
- Chrys-antheme/Chry-santheme, Hekt-ar/Hek-tar, Heliko-pter/Helikop-ter, inter-essant/inte-ressant, Lin-oleum/Li-noleum, Päd-agogik/Pä-dagogik
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