HBOC-1: Unterschied zwischen den Versionen

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== 2.3 Fachgespräch: Hinweise auf Erblichkeit? (BQ) ==
== 2.3 Fachgespräch: Hinweise auf Erblichkeit? (BQ) ==
=== Text ===
Sie sagen der Ratsuchenden: Ich muss nun meiner Kollegin berichten, die Sie weiter beraten wird.
Sie verlassen das Sprechstundenzimmer und gehen zu der Fachärztin, die Sie betreut. Diese fragt Sie:
Und, was haben Sie herausgefunden?
Sie antworten: Die Anamnese zeigt, dass bei der Patientin ein erhöhtes Risiko für HBOC angenommen werden muss.
Fachärztin: Welche Hinweise haben Sie dafür erheben können? Fangen Sie doch am Besten mit dem Hinweis an, der aus Ihrer Sicht besonders wichtig ist.


== 2.4 Wissenswertes zum erblichem Brustkrebs (CP ==
== 2.4 Wissenswertes zum erblichem Brustkrebs (CP ==

Version vom 20. September 2022, 09:59 Uhr

Diagramm

graph TD
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    1 --> 2{{2 Anamnesegespräch}}:::branching_question
    
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        2.4 -.->|Zurück| 2   
    
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    2.3 -->|A2| 2.3.2{{2.3.2 Eigenanamnese BC:42J}}:::branching_question
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    5 --> 6(6 Optionen für die Vorsorge/Prävention):::type_text

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HBOC graph TD 2.png

1 Fallvorstellung (CP)

Folie 1: Einführung

Inhalt Typ Text

Sie machen eine Famulatur in einer Brustkrebsambulanz.
Die Fachärztin, die Sie betreut, bittet Sie, die Anamnese bei einer Ratsuchenden zu erheben, die sich mit der Fragestellung "erblicher Brustkrebs" vorstellt.

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  • Sie gehen in das Sprechstundenzimmer (Link zu Folie 2)

Inhalt Typ Image

ggf. falls passend

  • Bild "Ambulanz"

Folie 2: Sprechstundenzimmer

Inhalt Typ Text

Im Sprechstundenzimmer

Die Ratsuchende sitzt bereits im Sprechstundenzimmer. Sie ist ohne Begleitung da.

Sie sagen: Guten Tag! Womit kann ich Ihnen helfen?

Die Frau antwortet: Ich hatte diesen Termin wegen der Nachsorge meiner Brustkreberkrankung. Vorgestern hatte mir meine Schwester gesagt, dass Sie zur Krebsvorsorge war und dabei bei ihr ein Brustkrebs festgestellt wurde. Daher interessiert mich nun vom allem, ob die Brustkreberkrankung bei mir und meiner Schwester erblich ist.


Inhalt Navigationshinweis

Um die Frage der Ratsuchenden zu beantworten, müssen Sie Informationen einholen. Um die Anamnese zu erheben klicken Sie bitte auf die Taste Weiter >> (rechts oben).

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2 Anamnesegespräch und Bewertung der Informationen (BQ)

Branching Question

Im Anamnesegespräch holen Sie Informationen ein, die für die Beantwortung der Frage der Ratsuchenden relevant sind.

Auswahl A1

Sie stellen Fragen zur Krankengeschichte

  • weiter zu 2.1

Auswahl A2

Sie erheben die Familienanamnese

  • weiter zu 2.2

Auswahl A3

Sie besprechen die Ergebnisse Ihrer Anamneseerhebung mit der Fachärztin.

  • weiter zu 2.3

Auswahl A4

Wissenswertes zum erblichem Brustkrebs.

  • weiter zu 2.4

2.1 Eigene Krankengeschichte (CP)

Folie 1: Anamnesedialog Teil 1

Inhalt Typ Text

Sie fragen: War der Brustkrebs bei Ihnen einseitig oder beidseitig?

Antwort: Der Krebs war nur in meiner linken Brust. Und hatte nicht gestreut.

Sie fragen: Wie alt waren Sie bei der Diagnose?

Antwort: Die Diagnose war vor 4 Monaten, kurz nach meinem 42. Geburtstag.

Sie fragen: Wie wurde der Krebs bei Ihnen behandelt?

Antwort: Die Brust konnte erhalten werden. Es war zusätzlich eine Bestrahlung erforderlich.

Sie fragen: Gibt es Befunde genetischer Untersuchungen von Ihnen?

Antwort: Ich glaube es wurde mal eine Untersuchung wegen Venenthrombose durchgeführt. Da müssen Sie meinen Hausarzt fragen.

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Folie 2: Anamnesedialog Teil 2

Inhalt Typ Text

Sie fragen: Hatten Sie weitere Tumorerkrankungen?
Antwort: Nein.
Abschliessend fragen noch: Hatten Sie weitere Erkrankungen?
Antwort: Ja, ich hatte mal eine tiefe Beinvenenthrombose. Die ist wohl auf dem Rückflug von einer Reise nach Bali aufgetreten.

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2.2 Familienanamnese (CP)

Folie 1: Geschwister

Inhalt Typ Text

Sie fragen: Sie hatten schon eingangs gesagt, dass bei ihrer Schwester ein Brustkrebs festgestellt wurde.

Antwort: Ja. Als meine Schwester von mir erfahren hat, dass ich an Brustkrebs erkrankt bin, hat sie sofort einen Termin zur Früherkennung ausgemacht. Und so wurde auch bei Ihr ein Brustkrebs erkannt.

Sie fragen: Ist die Erkrankung bei Ihrer Schwester auch einseitig? Und wie alt ist ihre Schwester?

Antwort: Ja, einseitig in der linken Brust, so wie bei mir. Meine Schwester ist jünger als ich. Sie wollte zu ihrem 40. Geburtstag in zwei Wochen eine große Feier ausrichten.

Sie fragen: Haben Sie noch weitere Geschwister?

Antwort: Nur noch einen älteren Bruder. Der ist gesund.

Sie fragen: Haben Sie Kinder?

Antwort: Nein, und auch mein Bruder nicht. Aber meine Schwester hat zwei Kinder, beides Mädchen, 12 und 15 Jahre alt. Daher will Sie auch unbedingt wissen, ob unsere Erkrankungen erblich sind.

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Folie 2: Weitere Familienanamnese

Inhalt Typ Text

Sie fragen: Ist bei einem ihrer Eltern eine Tumorerkrankung aufgetreten?

Antwort: Meine Mutter ist grade 63 Jahre alt geworden und war bislang niemals krank. Ich erinnere, dass mein Vater vor paar Jahren wegen Prostatakrebs im Krankenhaus war. Er war damals wohl so Mitte 60.

Sie fragen: Und bei Ihren Großeltern?

Antwort: Meine Mutter kennt Ihre Eltern nicht, sie wurde adoptiert. Es lebt nur noch mein Opa und der ist gesund. Seine Frau, also die Mutter meines Vater, habe ich nicht kennengelernt. Meine Mutter hat mir mal gesagt, dass sie einen Tumor im Bauch hatte und daran schon früh gestorben ist.

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2.3 Fachgespräch: Hinweise auf Erblichkeit? (BQ)

Text

Sie sagen der Ratsuchenden: Ich muss nun meiner Kollegin berichten, die Sie weiter beraten wird.

Sie verlassen das Sprechstundenzimmer und gehen zu der Fachärztin, die Sie betreut. Diese fragt Sie: Und, was haben Sie herausgefunden?

Sie antworten: Die Anamnese zeigt, dass bei der Patientin ein erhöhtes Risiko für HBOC angenommen werden muss.

Fachärztin: Welche Hinweise haben Sie dafür erheben können? Fangen Sie doch am Besten mit dem Hinweis an, der aus Ihrer Sicht besonders wichtig ist.

2.4 Wissenswertes zum erblichem Brustkrebs (CP

Folie 2.4-1: Wissenswertes Seite 1

Inhalt Typ Text

Brustkrebserkrankungen sind häufig: mehr als 12% aller Menschen mit einem Chromosomensatz 46,XX erkranken daran (Lebenszeitrisiko bei Frauen).

Weniger als 5% der Brustkrebserkrankungen treten bei Menschen auf, die aufgrund einer genetischen Veränderung ein hohes Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs haben.

Das höchste Risiko für Brustkrebs besteht bei Frauen, die heterozygot für eine krankheitsursächliche Veränderung im BRCA1- oder BRCA2-Gen sind. Eine solche Veränderung erhöht auch das Risiko für Ovarialkarzinom. Daher wird dieses Krebsdispositionssyndrom als erblicher Brust- und Eierstockkrebs bezeichnet (HBOC als englisches Akronym).
Menschen mit HBOC haben auch ein erhöhtes, aber im Vergleich zu Brust- und Ovarialkarzinom geringeres Risiko für andere Krebserkrankungen -- bei Männern zählt dazu das Prostatkarzinom.

Menschen mit HBOC haben die krankheitsursächliche Veränderung meist von einem Elternteil ererbt. Aufgrund unvollständiger Penetranz (nicht alle Menschen mit HBOC erkranken) ist jedoch der autosomal dominante Erbgang dieses Krebsdispositonssyndroms in Familien nicht immer deutlich erkennbar. Und aufgrund der Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen, die nicht aufgrund eines HBOC aufgetreten sind, ist eine familiäre Häufung von Brustkrebserkrankungen kein zuverlässiger Hinweis auf das Vorliegen eines HBOC.

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Folie 2.4-2: Wissenswertes Seite 2

Inhalt Typ Text

Um zu erkennen, ob mit einem erhöhten Risiko ein HBOC vorliegt wurden Kriterien zur Prüfung als evidenzbasierte Empfehlungen entwickelt.

Die Empfehlung der (Quelle) ist: "Eine genetische Untersuchung sollte angeboten werden, wenn eine familiäre bzw. individuelle Belastung vorliegt, die mit einer mindestens 10 %-igen Mutationsnachweiswahrscheinlichkeit einhergeht.

Dies trifft zu, wenn in einer Linie der Familie

  • mindestens 3 Frauen an Brustkrebs erkrankt sind
  • mindestens 2 Frauen an Brustkrebs erkrankt sind, davon 1 vor dem 51. Lebensjahr
  • mindestens 1 Frau an Brustkrebs und P Frau an Eierstockkrebs erkrankt sind
  • mindestens 2 Frauen an Eierstockkrebs erkrankt sind
  • mindestens 1 Frau an Brust- und Eierstockkrebs erkrankt ist
  • mindestens 1 Frau mit 35 Jahren oder jünger an Brustkrebs erkrankt ist
  • mindestens 1 Frau mit 50 Jahren oder jünger an bilateralem Brustkrebs erkrankt ist
  • mindestens 1 Mann an Brustkrebs und eine Frau an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind."

Bei weitergehendem Interesse: Expertinnen-Review zum Mammakarzinom


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